Standbodenbeutel im Fokus

Standbodenbeutel im Fokus

Funktionsweise, Materialien und Nachhaltigkeit moderner Verpackungen

Der Standbodenbeutel hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten von einer Nischenverpackung zu einer der meistverwendeten Verpackungsformen in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Chemiebranche entwickelt. 

Sein Erfolg beruht auf einem Zusammenspiel aus Materialinnovation, Funktionalität und Nachhaltigkeitsdruck.

Konstruktion und Funktionsweise

Ein Standbodenbeutel („Doypack“) zeichnet sich durch seinen stabilen Boden aus, der es ermöglicht, Produkte aufrecht zu präsentieren. Die häufigsten Bodentypen sind der K-Boden, der Doyen-Boden und der Oval-Boden. Diese unterscheiden sich in der Falttechnik und Stabilität, beeinflussen aber auch das Volumen und die Eignung für bestimmte Füllgüter.

Die obere Seite wird meist mit einer Zipper- oder Schweißnaht verschlossen. In automatisierten Abfüllanlagen erfolgt das Verschweißen präzise über Heizelemente, um Gasdichtigkeit und mechanische Stabilität zu gewährleisten. Für Produkte wie Kaffee, Gewürze oder chemische Granulate können zusätzliche Ventile oder Barrierefolien integriert werden.

Materialien und Barriereschichten

Standbodenbeutel bestehen klassisch aus mehrlagigen Kunststoffverbunden, die eine Kombination aus mechanischer Stabilität, Licht- und Aromaschutz bieten. Typische Kombinationen sind:

  • PET / ALU / PE: hohe Barriere gegen Sauerstoff, Licht und Feuchtigkeit – ideal für empfindliche Produkte
  • PET / PE oder OPP / PE: transparente, flexible Verpackung ohne Aluminium
  • Monomaterial-Lösungen (z. B. PP/PP oder PE/PE): recyclingfähig, zunehmend im Einsatz für nachhaltige Anwendungen

Die Herausforderung liegt in der Balance zwischen Produktschutz und Recyclingfähigkeit. Während Verbunde technisch optimal schützen, sind sie schwer trennbar. Der Trend geht daher klar zu recyclingfähigen Monomaterial-Folien, die im Verpackungsrecycling getrennt und sortenrein verwertet werden können.

Nachhaltigkeit und Recycling

Nachhaltigkeit ist aktuell der zentrale Treiber in der Entwicklung moderner Standbodenbeutel. Führende Hersteller setzen auf:

  • Monomaterialien, die vollständig aus PE oder PP bestehen
    Papier-Laminate, bei denen dünne Kunststoffschichten nur als Barriereschicht dienen
  • Biobasierte Kunststoffe (z. B. PLA oder PE aus Zuckerrohr)
  • Dünnere Folienstrukturen, um Materialverbrauch und CO₂-Fußabdruck zu reduzieren

Zudem gewinnen Recyclingstrategien auf Material- und Design-Ebene an Bedeutung:
Das Konzept „Design for Recycling“ fordert klare Kennzeichnung, sortenreine Materialien und eine Rückführbarkeit in geschlossene Stoffkreisläufe.

Zukunftsperspektive

Die Verpackungsindustrie bewegt sich in Richtung Smart Packaging, etwa mit integrierten QR-Codes, Sensoren oder digitalen Materialpässen, die eine Rückverfolgbarkeit bis zum Rohstoff ermöglichen. Auch der Einsatz von chemischem Recycling zur Aufbereitung komplexer Folienverbunde wird weiter zunehmen.

Der Standbodenbeutel bleibt ein zentrales Element moderner Verpackung – technisch ausgereift, funktional und zunehmend umweltverträglich. Die Kombination aus Materialinnovation, Prozessoptimierung und Nachhaltigkeitsstrategie entscheidet über den Erfolg am Markt.

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